Geschichte der Bayerischen Landesschule

1832 erhält Johann Nepomuk von Kurz die Genehmigung für die Gründung eines "pädagogisch-technischen Wohltätigkeitsinstituts" für behinderte Kinder und wird damit zum Gründer der Bayerischen Landesschule für Körperbehinderte, der ältesten Einrichtung ihrer Art in Europa.

Am 1. Januar 1833 nimmt von Kurz sechs körperbehinderte Kinder in seiner Privatwohnung auf und eröffnet dort eine "Unterrichts-, Erziehungs- und Beschäftigungsanstalt für arme krüppelhafte Kinder".
Die Kurzsche Anstalt wird am 25. Mai 1844 verstaatlicht und heißt nun "Königlich Bayerische Erziehungsanstalt für krüppelhafte Kinder." Nach mehreren Umzügen erhält die Anstalt 1857 ein Anwesen an der damaligen Staubstraße (heute Isartalstraße). Bald ist auch das Haus in der Staubstraße zu klein.
Nicht zuletzt durch eine große Spende König Ludwigs der II. wird an der Klenzestraße 1877 ein großzügiger Neubau eröffnet. Die Anstalt wird nun von 34 Knaben und 32 Mädchen besucht. 1891 werden in der gesundheitlichen Fürsorge wesentliche Verbesserungen eingeführt, z.B. regelmäßiges Turnen. Auch eine Einführung des Maschinenschreibunterrichts und der Stenografie erweitern die Möglichkeiten der körperlich eingeschränkten Schüler. Ebenso wird der Orthopädie immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet.
1897 kommt zu der bereits bestehenden Werkstätte (Buchbinderei) die Schneiderei und 1903 die Schuhmacherei hinzu.
1911 beginnen in Harlaching die Bauarbeiten für eine neue Anstalt in Verbindung mit der Errichtung einer orthopädischen Klinik.
Am 5. November 1913 wird die „Königliche Landesanstalt für krüppelhafte Kinder“ ihrer Bestimmung übergeben. Ein Jahr später wird die Brennerstraße nach dem Gründer der Anstalt in Kurzstraße umbenannt. In den Zeiten der beiden Weltkriege wird der Schulbetrieb weitgehend eingestellt und die Anstalt überwiegend als Lazarett genutzt.
1968 erhält die bisherige Landesanstalt den Namen "Bayerische Landesschule für Körperbehinderte“, Aktuell "Bayerische Landesschule"
1994 können im Laufe des Jahres alle Bereiche in die neuen bzw. renovierten Gebäude zurückkehren, nachdem 1991 alle Arbeitsbereiche der Landesschule wegen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen ausgelagert wurden.

Heute ist die Bayerische Landesschule eine moderne Fördereinrichtung für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung. Die Bayerische Landesschule hat sich zu einem besonderen Bildungs- und Beratungszentrum entwickelt.


23.01.2020

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